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Grundlagen

Limbisches System und Motivation

  • Erinnerung ist intensiv verbunden mit Emotion. Je emotionaler wir erreicht werden, desto intensiver können wir uns erinnern. Nachhaltige Verhaltensänderung setzt Verständnis aus der Erinnerung voraus.
  • Der emotional-zwischenmenschliche Faktor wiegt so viel, dass der faktische Inhalts eines Gesprächs nur 7% der Information ausmacht.
  • Der Hippocampus ist unser explizites Gedächtnis, in dem Tatsachen, Ereignisse und Erlebnisse abgespeichert werden, die dann auch bewusst abgerufen und wiedergegeben werden können (Langzeitgedächtnis).
  • Unser limbisches System bewertet Informationen immer emotional und entscheidet dadurch, welche Wirksamkeit und welchen Erfolg Kommunikation z. B. in einem Beratungsgespräch letztendlich hat (Kap 4./28).

Motivation

  • Aufbau von intrinsischer Motivation ist das Ziel
  • Gezielter Einsatz von Lob und Anerkennung, persönlicher Wertschätzung
  • NURSE-Technik der Kommunikation (Naming, Understanding, Respecting, Supporting, Exploring)
  • WWSZ-Technik (Warten, Wiederholden, Spiegeln, Zusammenfassen)
  • EWE-Prinzip (Personenzentriert: Ehrlichkeit, Wertschätzung, Empathie)

Lehre

Beim Unterrichten sollten sich die Ziele nach dem SMART-Prinzip richten

  • S (Spezifisch)
  • M (Messbar)
  • A (Attraktiv)
  • R (Realistisch)
  • T (zeitlich terminiert)

Quelle

Reibnitz u.a. (2017): Patientenorientierte Beratung in der Pflege. Springer. DOI 10.1007/978-3-662-53028-3

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Grundlagen

Gestaltberatung

Kapitel aus de Roeck (1985)

  • Wachstum: Ein gesunder Mensch ist, wer einen guten Kontakt zur Realität hat. Wichtig ist, dass man an sich arbeiten will, seine Rollen, Vorhaben und Grenzen annehmen kann.
  • Hier, jetzt und wie: Alles was im jetzt wirkt, ist relevant. Dafür soll man Verantwortung übernehmen. Die Vergangenheit soll nicht dazu dienen, Verantwortung von sich zu schieben („mein Vater…“). Fragen und Aussagen mit „warum“ und „weil“ sollten durch „wie“ und „wodurch“ ersetzt werden. Die Gestalt rückt in den Vordergrund.
  • Mich selbst als Einheit sehen: Was wollen körperliche Symptome sagen? Was würden sie sagen, wenn sie sprechen könnten?
  • Kontakt an der Grenze: (Wie Autopoiesis) Alle Sinne einschalten, wahrnehmen, was da ist, was passiert. z.B. will ich in dieser Situation überhaupt sein?
  • Lebendige Begegnung ist ein Zusammenspielen von Kontakt aufnehmen und sich zurückziehen.
  • Vordergrund und Hintergrund: Die Gestalt. Was man erlebt ist weniger, was inhaltlich passiert, als das, was man SELBST damit verbindet. Das ist die Gestalt. Loose your mind and come to your senses… klammere nicht immer am Verstand, vertraue auf deine Sinne und Gefühle.
  • Wo steckt meine Energie? Achtsam sein, mit was man seine Zeit verbringt, womit nicht.
  • Optimistische Aussicht: Gestaltberatung besteht aus Vertrauen in die Möglichkeiten in jedem Menschen, Respekt vor Entscheidungen, Würdigen der eigenen Wahl, dem Hier und Jetzt. Jeder Augenblick ist der erste Augenblick eines neuen Lebens.
  • Arten, sich selbst nichts Gutes zu tun (!!):
    • Unerledigtes offen lassen
    • Sich unklar sein, nicht bei der Sache sein
    • Im entweder…oder leben
    • Unklarheit über Grenzen (ich, wir, andere)
    • Hinunterschlucken/Introjektion. Auflösung: Selbstbestimmt mit der Welt umgehen. Spüren, was gefällt, was nicht. Nur brauchbares behalten.
    • „Was du vom anderen sagst, bist du selbst“/Projektion/Vergleichen. Auflösung: Ändere, was DU ändern willst!
    • „Der Hund, der sich in den Schwanz beißt“/Retroflektion (=Energie in andere Handlungen umsetzen. z.B. sich kratzen, anstatt sich zu streicheln). Auflösung: Sich selbst annehmen, dahinterstehende Bedürfnisse wahrnehmen.
    • „Aufgehen in Dingen, Gruppen, Anderen“/Konfluenz. Auflösung: Äußere deine eigenen Erwartungen vernehmbar.
  • Wachstum ist wie neu geboren werden, kann mit Schmerzen und Verweiflung einhergehen. Abhängigkeiten werden losgelassen, Verantwortung wird übernommen.
  • Tipps:
    • Nur mit der Ruhe, Schritt für Schritt
    • Sorgfältige Aufmerksamkeit auf die Dinge an der Oberfläche (z.B. wie sagt jemand etwas, wie verhält man sich dabei)
    • „Bewusstwerdung“/awareness: Den Klienten dabei unterstützen, sich selbst wahrzunehmen: jetzt fühle ich… jetzt handle ich… jetzt will ich… jetzt vermeide ich… jetzt erwarte ich…. Mit vorsichtigen Fragen und Hinweisen.
    • „Halt“ sagen, wenn dich der Klient mit Information überhäuft
    • Mit dem Klienten entdecken, was alles möglich ist.
    • Lernen, der Welt ungeschützt entgegentreten
  • Ziel: Klar sagen zu können, was du brauchst, was du haßt, was du forderst, und dann zu dir stehen wie zu dir selbst.

Selbstwahrnehmung der Begleiter*in und des/der Klient*in (Richter)

Immer wieder die eigenen Empfindungen/Sinnesempfindungen prüfen („Ist das meines? Kommt das vom Gegenüber?“). Den/die Klient*in immer wieder zur Selbst-, Beziehungs- und Kontextwahrnehmung anhalten. Wahrnehmungen des Körpers mitteilen, erklären lassen, wiederholen lassen.

  • Wie geht es dir jetzt?
  • Wo fühlst du das?
  • Was willst du jetzt?
  • Was brauchst du jetzt?
  • Was fühlst du gerade?
  • Was nimmst du jetzt wahr?
  • Was erwartest du jetzt?

Widerstände sollen erkennbar werden

Tiefen als Prozess / Ebenen

  1. Reflexion (Überlegen, Erinnerungen, Gedanken, Bilder)
  2. Vorstellungen und Affekte – Bilderleben (Vergegenwärtigen). Weitere Tiefung mit „Was fühlst du jetzt? Wie erlebst du das? Woher kennst du das?“)
  3. Involvierung (Tiefung mit „Bleib bei deinem Gefühl! Gehe stärker hinein! Lass zu, was da kommen will! Lass los!)
  4. Autonome Körperreaktion (Unkontrollierbare Affekte/Körperreaktionen)

Literatur

de Roeck, Bruno-Paul (1985): Gras unter meinen Füssen. Eine ungewöhnliche Einführung in die Gestalttherapie. Hamburg: Rohwolt Taschenbuch Verlag.

Richter, Kurt F. (1997): Erzählweisen des Körpers. Kallmeyer’sche.

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Tools

Checklist Unglücklich

  • Bedürfnispyramide (Grundbedürfnisse, Sicherheit, Soziales Netzwerk, Selbstwert, Selbstverwirklichung)
  • Psychische Grundbedürfnisse (Lust/Unlustvermeidung, Orientierung/Kontrolle, Beziehung/Bindung, Selbstwert/Selbstschutz)
  • Darmbakterien (Lactobaz. longum)
  • Bewegung
  • Sonne
  • Ordnung schaffen/halten
  • Geduldig sein / Erwartungen zügeln (Wut, Begierde, Gleichgültigkeit)
  • Massage
  • Aufschreiben, was alles gut funktioniert (hat), wofür man dankbar ist
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Tools

Leerer Stuhl

Tool aus Gestalttherapie – Integrative Gestalttherapie nach Perls

Laut Gestalt ist die Technik ein Experiment. Experimente fordern die KlientIn auf, ihr inneres Erleben nicht nur zu erkennen, sondern auch auf der Verhaltensebene auszudrücken. Die KlientIn wird so zur Regis-seurIn ihrer Lernerfahrungen, von der TherapeutIn ermutigt, die beratend und den Prozess leitend an der Schaffung des Szenariums wirkt, für das aber die KlientIn selbst Inhalt und Fühlen liefert (vgl. Wagner).

Notizen aus GSE mit Bitzer-Gavornik:

  • Was spürst du (körperlich)?
  • Wenn das (z.B. der Knoten im Hals/dein Herz/…) sprechen könnte, was würde es sagen?
  • Beim Wechseln zwischen den Stühlen immer wieder paraphrasieren („Anna, deine Mutter hat dir gerade gesagt ….“). Was sagst du darauf? Wie fühlt sich das an?
  • Mit Gegenständen arbeiten (z.B. Gürtel bei Brustraumeinschnürung) und darüber verhandeln, wie man diesen Gegenstand weg bekommt (z.B. Last ist Rucksack [den man jemandem zurückgeben kann])
  • Anteile auf Stuhl setzen (die Erwartungen meiner Mutter in mir, die so heißt wie ich)

Beispiele zu den Verantwortung-fördernden Interventionen: statt „Mein Hals ist wie zugeschnürt“, „Ich schnüre mir den Hals zu“ oder „Ich kann nicht sagen, wie weh mir das tut“, wird geändert in „Ich will nicht sagen (oder spüren) wie weh mir das tut“.

Einstieg

Der Einstieg über Fremdwahrnehmung erfolgt über die TherapeutIn, die die KlientIn beobachtet und sie anregt sich selbst wahrzunehmen und diese Wahrnehmung selbst zu interpretieren. Hartmann-Kottek nennt Beispiele für so eine Anregung: „Haben Sie eben Ihre Reaktion bemerkt? Wollen Sie sie nochmals wiederholen –oder vielleicht sogar verstärken, ein wenig überzeichnen? Was erleben Sie dabei? Was könnte diese Reaktion sagen wollen, wenn sie sprechen könnte, -im Zusam-menhang dessen, was sich hier gerade abspielt?“ Hartmann-Kottek konstatiert in diesem Zusammenhang: „Man kann jede der Auffäl-ligkeiten, jedes Verhalten, jeden Rollenaspekt, der sich im gegebenen Kontext zeigt, zum Gegenüber machen, auf einen Projektionsstuhl setzen, und auf den Vorteilihrer Existenz hin untersuchen.“

Einstieg über Selbstwahrnehmung: Auf der körperlichen Ebenezeigen sich oft Symptome, die von außen nicht wahrgenommen werden, aber von der PatienIn aus ihrer Innenwahrnehmung heraus als Beitrag dienen können. Als Beispiele hierzu sollen an dieser Stelle u.a. Herzklopfen, inneres Frieren, Oberbauchkrämpfe, Schmerzen aller Art oder Atemnot genannt werden.

Auf der psychischen Ebene kann jede spontane Befindlichkeit als Einstieg dienen, z.B. eine unerklärliche Traurigkeit, oder spontane Gereiztheit. Ebenso können Wunschvorstellungen oder Katastrophenfantasien, Unruhe und Getriebenheit, Ängste (wie Verfolgungs-oder Versagensangst), Depression (inklusive Ohnmachts-gefühle und Lähmungsphänomene), Selbstunsicherheit, aber auch Gelungenes, Glück und Freude als Einstiegsthemen dienen.

Literatur

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Grundlagen Gruppe

Gruppe öffnen

  • Augen schließen, ruhig atmen („einatmen, ausatmen“), fühlen wo man ist, „Ankommen“
  • „Wie geht es mir gerade?“
  • „Was erwarte ich mir für heute?“
  • „Was kann ich gut? Was nicht?“
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Grundlagen Tools

Ressourcenarbeit

Ressourcenorientierte Arbeit geht von der Annahme aus, dass jeder Mensch eigene Copingstrategien für anstehende Handlungsanforderungen entwickelnkann. Grundannahme ist das Postulat, dass unsere Lebensführung, unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden abhängig sind von der Verfügbarkeit und dem Einsatz von Personen und Umweltressourcen. In einem zirkulären Prozess beeinflussen sich Kontextressourcen und persönliche Ressourcen, hierbei passen nicht alle Ressourcen auf alle Bedürfnisse. Entscheidend ist die jeweilige Passung.

Klassische Fragen

  • Ressourcen aus der Vergangenheit aktivieren (Was haben Sie früher gemacht? Welche Hobbies hatten Sie früher? Was wollten Sie früher werden? Was hat Sie früher interessiert? Was hat Ihnen früher Freude gemacht?
  • Welches Verhalten von anderen hat Ihnen geholfen?
  • Was tun oder taten Sie, um hilfreiche Personen zu bewegen, Ihnen zu helfen?
  • Was hat Sie im Leben bewegt und inspiriert, wenn Sie sich an Zeiten erinnern,in denen Sie sich gut gefühlt haben?
  • Welche Personen, Orte oder Dinge haben Sie zwischen den Terminen (in der Vergangenheit) aufgesucht, die Ihnen wenigstens etwas Ruheempfinden oder Hilfe bringen konnten?
  • Welche Stärken hatten Sie?
  • Was würde ein Mensch, der Sie gut kennt, nennen, was Sie besonders gut können oder was Sie auszeichnet?
  • Welche Ihrer Fähigkeiten würden Sie gern noch weiter ausbauen?
  • Was ermöglichte Ihnen, die Ressourcen zu nutzen?

5 Säulen als Ressourcen

  • Leiblichkeit/Körper/Gesundheit
  • Soziales Netzwerk / Familie / Freunde
  • Beruf und Leistung
  • Materielle Sicherheit
  • Werte / Glaubensvorstellungen

Metaebene

Frage-Interventionen, die implizit den Befragten schon zum Einschätzen bringen d.h. ihm Bewältigungskompetenz zutragen. Dabei ist die Antwort nicht das wichtigste, sondern überhaupt sich die Frage zu stellen.

  • Wie schwer/leicht schätzen sie ein? (Symptom, Veränderung, Leben, erste Schritte, spätere Schritte, entscheidende Schritte, Zeit danach)
  • Wie viel Einsatz, Motivation, Hoffnung, Wille, haben Sie?
  • Wann haben Sie XY zuletzt gemacht? (Veränderung, Entscheidung, Rollenwechsel)
  • Etwas ähnliches schon erfahren (Schwierigkeiten überwunden, Stolz auf sich, Risiko eingegangen und gewonnen)
  • Die eigene Situation von außen betrachtet (Weltall, vom anderen Standpunkt, vom Lebensende, aus der Vogelperspektive, Ihr bester Freund, Ihre beste Freundin, eine noch nicht vorhandene spätere beste Freundin)

Leaden

„Wer fragt, führt!“

Ich frage mich…

  • … ob Sie das schon jetzt ändern wollen?
  • … wie sie das ändern werden?
  • … wann sie das ändern werden?
  • Und dazu fällt mir eine Geschichte ein von einem ähnlichen/ganz anderen Fall ein…
  • Und je mehr ich zuhöre und Sie verstehe, desto eher …
  • Was wohl in ihrer Geschichte an Lösung steckt…
  • Wenn ein andere sie hören würde, was würde er sagen/Ihnen raten?

Utilisieren

  • Haben Sie schon einmal diese Fähigkeit eingesetzt um …
  • Ein Mensch in Ihrer Situation X kann das so machen
  • Das besondere ihrer Situation im Vergleich zu anderen … ermöglicht diese Vorgehensweise.
  • Dabei ist ihre Lage insofern anders als …
  • Ein Mensch mit Ihrer Eigenschaft X kann das so angehen.
  • Ein Mensch, der dieses Hobby X hat, wird eine besondere Lösung (er)finden.
  • Ein Mensch mit dieser Lebensgeschichte wird das wie lösen?

Literatur

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Grundlagen

Salutogenese

Das Konzept der Salutogenese wurde von Aron Antonovski, einem amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen, erarbeitet und definiert. Viele seiner Forschungsergebnisse und Erkenntnisse basieren auf den Ereignissen in der Zeit nach dem letzten Weltkrieg. Seine Entdeckung brachte eine neue Sichtweise: Interessierte bis dahin das Denkmodell der Pathogenese, also der Entstehung der Entwicklung von Krankheiten, definierte Antonovski dasModell und das Konzept der Salutogenese als die Entstehung von Gesundheit.

Beim Wechsel von Pathogenese zu Salutogenese vollzieht sich ein Paradigmenwechsel: Die Salutogenese fragt nach den Stärken des Menschen, auch Schätze oder Ressourcen genannt, und nicht nach den Defiziten und Fehlern, wie es bei der Pathogenese der Fall ist. Demzufolge ist bei der Salutogenese die zentrale Frage: Was hält den Menschen gesund, obwohl er einer Fülle potenziell krankmachender Einflüsse ausgesetzt ist?Antonovski stützt seine Sichtweise auf die Auffassung, dass der Mensch sich zwischen den beiden Polen Gesundheit und Krankheit bewegt.

Schutz-und Gesundheitsfaktoren (Widerstandsressourcen) unterstützen die Bewegung Richtung Gesundheit. Als Widerstandsressourcen, respektive „heilsame Faktoren“, gelten unter anderem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, Problemlösungskompetenz und soziale Kompetenz. In umfangreichen Studien forschte er nach Gemeinsamkeiten dieser Widerstandsressourcen und nach dem dynamischen Gefühl des Vertrauens.

Der Kohärenzsinn: Als eine wesentliche Eigenschaft des Menschen definiert Antonovski den Kohärenzsinn (kurz SOC = sense of coherence, auch Kohärenzgefühl genannt). Kohärenz, aus dem Lateinischen stammend, bedeutet: innerer Zusammenhang, äußerer Zusammenhalt, auch Halt-Haben.Gute Erfahrungen und vertrauensvolle Gespräche mit Menschen, die das Selbstbewusstsein und den Selbstwert unterstützen, stärken das Kohärenzgefühl, das sich aus drei wichtigen Kompetenzen zusammensetzt:

Tätigkeiten/Leben soll sein:
VERSTEHBAR – MANAGEBAR – SINNHAFT

Verstehbarkeit (Comprehensibility):Die Fähigkeit, Zusammenhänge im eigenen Leben, in der sozialen Vernetzung und im Umfeld zu erkennen, um Ereignisse einordnen zu können.

Handhabbarkeit (Manageability):Mein Vertrauen darauf, dass ich mein Leben, auch Schwierigkeiten, die sich mir in den Weg stellen, bewältigen kann. Meine Überzeugung, dass ich innere und äußere Ressourcen besitze, um auch schwierige Situationen meistern zu können -aus eigener Kraft oder mit Hilfe von Menschen, zu denen ich Vertrauen habe.

Sinnhaftigkeit (Meaningfullness):Ein Gefühl dafür zu haben, oder ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass Anforderungen, die das Leben an mich stellt, es wert sind, von mir angenommen und als Chance erlebt zu werden. Ein hoher Kohärenzsinn trägt zur Genesung bei, und -dies ist wichtig -er kann angeregt und gestärkt werden. In einer Krise, bei der das Kohärenzgefühl geschwächt wird, helfen positive Erlebnisse und Erfahrungen, es zu stärken.

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Grundlagen Tools

Der sokratische Dialog

Überblick

Als charakteristische Elemente der Methode gelten die Suche nach einer Definition, die das Untersuchungsobjekt genau beschreibt und abgrenzt, und die gemeinsame Überprüfung der Tauglichkeit von Definitionsvorschlägen, Behauptungen und Konzepten, wobei es um die Aufdeckung allfälliger Unstimmigkeiten geht. In didaktischer Hinsicht ist das prägende Merkmal das Bestreben, einem Lernenden durch geeignete Fragen zu ermöglichen, seine Irrtümer selbst herauszufinden und so sein Erkenntnispotenzial zu aktivieren (vgl. Wikipedia).

Es geht darum zu versuchen durch „naive“ Fragen die negativen Grundannahmen des Patienten zu erfassen, bis dieser selbst Unstimmigkeiten in seinen Überzeugungen entdeckt. Dadurch wird der Patient innerhalb seiner kognitiven Schemata verunsichert, und eine Veränderung wird möglich.

Hinsichtlich des Vorgehens bei der Erkenntnissuche lassen sich drei charakteristische Merkmale der „sokratischen Methode“ herausarbeiten:

  • die Annahme, dass der Ausgangspunkt möglicher philosophischer Erkenntnis eine korrekte, das heißt die wirkliche Natur des Untersuchungsgegenstands genau beschreibende Definition ist.
  • der sokratische Elenchos, die Widerlegung unzureichend durchdachter Behauptungen, insbesondere untauglicher Definitionsvorschläge
  • die Strategie der Überprüfung der Stimmigkeit eines von einem Dialogteilnehmer vertretenen Gesamtkonzepts.

Fragen

  • Wieso sollte dieser Gedanke zutreffen?
  • Entspricht dieser Gedanke den Tatsachen? Ist er realistischoder logisch?
  • Hilft mir dieser Gedanke, mich so zu fühlen oder so zu verhalten, wie ich es gerne möchte?
  • Glaube ich, dass dieser Gedanke wirklich immer zutrifft?
  • Kenne ich jemanden oder ein Ereignis, bei dem dies nicht eingetreten ist? Alternativ: Gibt es Gründe oder Beispiele, warum dieser Gedanke falsch sein könnte?
  • Wie würde ich mich ohnediesen Gedanken fühlen?
  • Was würde ich einer guten Freundin bzw. einem Freund raten, die/der so denkt?

Beispiele

  • Ist jede, die geschieden wurde, eine Versagerin?
  • Fällt dir jemand ein, bei dem dies nicht zutrifft?
  • Wieso macht dich eine Scheidung zu einer Versagerin?
  • Welche Belege gibt es dafür, dass du in deinem Leben bzw. in deinen Beziehungen erfolgreich warst und darum keine totale Versagerin bist?
  • Was würde geschehen, wenn Sie Ihr Denken ändern oder den Gedanken „Ich schaffe die Prüfung nicht“ nicht so ernst nehmen würden?
  • Und was wäre das Beste, was passieren könnte?
  • Und würden Sie das überleben?
  • Aber unabhängig davon, gibt es noch andere Belege dafür, dass Sie die Prüfung nicht schaffen können?
  • Gibt es Gegenbeweise? Dafür, dass Sie die Prüfung schaffen könnten! (Gibt es noch mehr?)